Ich werde nicht mehr gebraucht, fühle mich nutzlos. Um mich herum entwickelt sich die Welt rasant weiter, doch ich verstehe die Zusammenhänge nicht mehr. Und dann sind da diese kleinen Orientierungslosigkeiten, die hin und wieder vorkommen. Was, wenn ich an Demenz erkranke? Gibt es Hilfe, wenn das Gedächtnis versagt oder wenn das Gefühl der Isolation im Alter überhand nimmt? Ich zeige Ihnen Wege auf, um Eigenständigkeit und Integration bestmöglich zu erhalten.
„Ich glaube an das Alter, lieber Freund, Arbeiten und Alt-werden, das ist es, was das Leben von uns erwartet. Und dann eines Tages alt sein und noch lange nicht alles verstehen, nein, aber anfangen, aber lieben, aber ahnen, aber zusammenhängen mit Fernem und Unsagbarem, bis in die Sterne hinein.“
(Rainer Maria Rilke an Arthur Holitscher, 13.Dez. 1905)
Jungsein und Jugendlichkeit sind heutzutage in unserer Gesellschaft, in unserem Kulturkreis erstrebenswert. Die Achtung vor dem Alter ist stark gesunken. Älteren Menschen bereitet es deshalb Mühe, sich den Herausforderungen des Alterns zu stellen. So sind ältere Menschen häufiger und länger krank als junge und leiden oft an mehreren Erkrankungen gleichzeitig. Sehen, Hören, Gedächtnis und geistige Flexibilität werden schwächer. Dazu kommen vermehrt Verlusterlebnisse wie etwa der Austritt aus dem Berufsleben oder der Tod nahestehender Menschen. Und oftmals fehlen Ziele und Zukunftspläne.
Im höheren Lebensalter treten psychische Erkrankungen deshalb am häufigsten in Form von Depression und Demenz auf. Oft leiden ältere Menschen auch an Angststörungen, Schlafstörungen sowie an den Folgen von Medikamenten- und Alkoholmissbrauch.
Depression bei älteren Menschen
Zusätzlich zu den Symptomen einer Depression kann es bei älteren Menschen zu einer sogenannten Somatisierung kommen. Dabei klagen die Betroffenen über körperliche Beschwerden und Schmerzen sowie Schwindelgefühle, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten. Diese Symptome können so stark ausgeprägt sein, dass sie einer Demenz ähnlich sind. Eine sorgfältige Diagnose ist deshalb besonders wichtig.
Ich unterstütze Sie dabei, eine positive Lebenseinstellung im Alter zu erreichen:
Wir machen uns gemeinsam auf die Suche, um Neues zu entdecken und gleichzeitig Möglichkeiten zu finden, Altbewährtes sinnvoll zu nutzen. Auf unserem Weg finden wir heraus, was es bedeutet, das Leben im Hier und Jetzt achtsam wahrzunehmen, die gegenwärtige Lebenssituation neu und positiv zu bewerten sowie manches loszulassen.
Demenz
Demenz zeigt sich bei jedem und jeder Betroffenen auf unterschiedliche Art. Im Verlauf der Erkrankung verlieren die Betroffenen zunehmend ihre kognitiven Fähigkeiten. Am Anfang treten Orientierungsschwierigkeiten und erste Anzeichen von Gedächtnislücken auf. Später verlieren die Personen nach und nach ihre Fähigkeit, sich zu konzentrieren, zu sprechen, zu denken, zu planen, zu handeln und zu urteilen. Diese Veränderungen werden zumeist begleitet von Stimmungsschwankungen, Ruhelosigkeit, depressive Verstimmungen, Aggression und Angst.
„Junge Leute behalten ihre Eindrücke – ältere Leute geben die Eindrücke in Schubladen und wenn sie die nur selten aufmachen, sind sie weg.“
(Rudolf Unterhansberg, erkrankt an Alzheimer Demenz)
Die bekannteste und meistverbreitete Form von Demenz ist die Alzheimerkrankheit. Daneben treten weitere Formen von Demenzerkrankungen auf: Lewy-Körperchen-Demenz, Parkinson-Demenz, Vaskuläre Demenz oder Frontotemporale Demenz.
Ich helfe Ihnen, selbständig und integriert zu bleiben:
Eine Erkrankung an einer primären Demenz* ist nach heutigem Wissen nicht heilbar. Jedoch ist es möglich, den Krankheitsverlauf mit Medikamenten leicht zu verzögern.
Mit geeigneten Therapien unterstütze ich demenzerkrankte Menschen darin, so lange wie möglich selbständig und ohne fremde Hilfe zu leben. Das bedeutet, dass wir einerseits die kognitiven Fähigkeiten trainieren; Konzentration und Aufmerksamkeit, Kurz- und Langzeitgedächtnis, räumliche Orientierung und Wahrnehmung sowie rechnerisches Denken und sprachlicher Ausdruck. Anderseits fördern wir die eigenen Ressourcen, um verlorene Kompetenzen zu wettzumachen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, das eigene Umfeld an die Veränderungen anzupassen, sodass sich die demenzerkrankte Person in der gewohnten Umgebung weiterhin zurechtfindet. Ich berate Betroffene und Angehörige über soziale Hilfestellung sowie über Tagesstrukturierung und vermittle die passenden Angebote.
* Spezialisten unterscheiden zwei Hauptkategorien von Demenzerkrankungen: Primäre Demenzen entstehen durch krankhafte Veränderungen im Gehirn. Sekundäre Demenzsyndrome treten als Folgeerscheinungen anderer Krankheiten wie zum Beispiel Medikamentenvergiftungen, Schilddrüsenunterfunktion oder von Drogenkonsum auf.